In 9 Schritten das eigene Auto selbst lackieren

Wer sein Auto neu lackieren möchte, entscheidet sich meist für den Gang in die Werkstatt. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick und der richtigen Anleitung können Sie Ihr Auto aber auch selbst lackieren. Voraussetzung dafür sind neben ein bisschen Lackier-Talent auch Ausdauer und Geduld.

Die Lackierung in der Werkstatt ist recht teuer. Wer sein Auto selbst lackiert, kann sich also nicht nur das Warten auf einen Termin sondern auch hohe Kosten sparen.

Schritt für Schritt zur neuen Autolackierung

1. Die Vorbereitung

Bevor lackiert werden kann, müssen zunächst einige Vorbereitungen getroffen werden. Zuallererst muss der richtige Platz zum Lackieren des Autos gefunden werden. Normale Garagen bieten oft nicht den benötigten Platz. Die Heizungsluft in Garagen kann außerdem die Farbdämpfe entzünden, also seien Sie hier besonders vorsichtig. Der Ort muss sauber, gut belüftet und trocken sein und das auch so lange bleiben, bis der Lack auf dem Auto komplett getrocknet ist.

Außerdem werden zum Lackieren einige Geräte benötigt. Es ist ratsam diese bereits im Vorfeld bereitzulegen, um zu überprüfen, ob alle Utensilien vorhanden sind und diese griffbereit zur Verfügung stehen. Dazu gehören Schleif- und Poliergeräte, Farbe, Lackierpistole oder Sprühflasche und Sicherheitskleidung inklusive Atemmaske und Schuhen. Wenn Sie nur Teile des Lackes ausbessern möchten, achten Sie auf die originale Lackbezeichnung des Herstellers, um den genau richtigen Farbton zu treffen.

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2. Rost entfernen

Nun kann der alte Lack behandelt werden. Zunächst fangen Sie damit an, das Auto von rostigen Stellen zu befreien. Hierfür benötigen Sie Schleifpapier* in verschiedenen Stärken. Beginnen Sie mit einer Körnung von 80 oder 150 und schließen Sie mit einer Körnung von 240 ab. Sobald der Rost entfernt wurde, können Sie einen Rostumwandler auftragen, der vor erneuter Korrosion schützt. Je nach Produkt benötigt das Mittel eine unterschiedlich lange Trocknungszeit, die bis zu 2 Tage dauern kann.

Sind durch den Rost bereits Löcher vorhanden, können Sie diese mit einem Reparaturharz* mit Härter versiegeln. Hierfür werden Glasfaserreparaturmatten von beiden Seiten auf das Loch gelegt und anschließend das Reparaturharz darauf verstrichen. Der Vorgang wird so oft wiederholt, bis das Loch aufgefüllt ist. Sobald das Harz ausgehärtet ist, kann es mit groben Schleifpapier abgeschliffen werden, sodass eine glatte Fläche entsteht.

3. Dellen ausbessern

Sobald der Rost entfernt wurde, können eventuelle Dellen ausgebessert werden. Hierfür muss die betroffene Stelle erst abgeschliffen werden. Danach kann eine Füllmasse* zum Ausbessern genutzt werden. Diese sind als Sprays erhältlich und lassen sich somit besonders einfach auftragen. Je nach Tiefe der Delle sind 3 bis 5 Schichten notwendig. Jede Schicht sollte ausreichend trocknen, bevor eine neue aufgesprüht wird. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass eine Schutzmaske getragen werden muss.

Sind alle Schichten ausgehärtet, kann abgeschliffen werden bis eine glatte Fläche entstanden ist.

4. Verkleidung abmontieren

Alle Chrom- und Kunststoffteile, die ohne viel Aufwand abmontierbar sind, sollten entfernt werden. So sparen Sie sich ein aufwendiges Abkleben und können später einfacher lackieren. Passen Sie aber auf, dass Sie die Teile beim abmontieren nicht zerkratzen. Sonst passiert es schnell, dass Ihnen die Abmontage mehr Arbeit bereitet, als das sie hilft.

Kleiner Tipp: für der Ausbau der Verkleidungsteile gibt es Entriegelungssets*. Diese erleichtern einem die Arbeit enorm, da man sonst kaum an die verschiedenen Verschlüsse und Clips dran kommt.

5. Den alten Lack abschleifen

Nun kann der alte Lack vom Auto entfernt werden. Hierfür können entweder ein hochwertiger Handschleifklotz oder eine Schleifmaschine benutzt werden. Der Lack sollte so weit entfernt werden, bis die Grundierung zum Vorschein kommt. Soll neben dem neuen Lack auch eine frische Grundierung aufgetragen werden, muss auch diese bis auf das bloße Metall abgeschliffen werden.

Tragen Sie auch für diesen Arbeitsschritt unbedingt Ihre Atemmaske, da sonst Mikropartikel in Ihre Lunge kommen können.

6. Reinigung der Karosserie

Schließlich muss die gesamte Karosserie gründlich mit Silikonentferner* gereinigt und von allen Fetten, Ölen, Wachsen, Baumharzen und Silikonen befreit werden. Selbst wenn Sie glauben, dass das Fahrzeug augenscheinlich sauber wirkt, so sind viele dieser Stoffe nicht direkt sichtbar. Verzichten Sie also auf keinen Fall auf diesen Arbeitsschritt.

Sprühen Sie den Silikonentferner auf den Lack und lassen diesen kurz einwirken. Danach können Sie den Lack mit einem sauberen Mikrofasertuch sauber wischen.

 

7. Abkleben

Zuallerletzt müssen alle Stellen abgeklebt werden, die nicht entfernt werden können. Das ist zwar eine sehr mühselige Arbeit, sie muss aber gemacht werden um die Räder, Gummis, Scheiben und anderen Bauteile nicht mit zu lackieren. Sparen Sie hier nicht beim Klebeband*. Es muss sich nach der Lackierung rückstandsfrei lösen lassen.


Farbauftrag

Wer sich dafür entschieden hat, die Grundierung zu erneuern, muss diese zunächst auftragen, bevor der Lack aufgesprüht werden kann.

8. Grundierung

Wenn Sie den alten Lack bis auf das Metall abgeschliffen haben, können Sie nun mit der Grundierung beginnen. Tragen Sie dabei immer Ihre Schutzkleidung inklusive der Atemmaske. Verwenden Sie zunächst eine geeignete Rostschutzgrundierung* und behandeln Sie alle abgeschliffenen Stellen damit. Die Grundierung muss ausreichend trocknen, um fortfahren zu können. Danach kann die Grundierung glatt geschliffen und anschließend mit einem Fettlöser oder einem Wachs gesäubert werden. Zum Abschleifen sollte feines Schleifpapier (600er) genutzt werden, um nicht bis auf das Metall zu schleifen.

Je nach Grundierungsmittel muss in mehreren Schichten aufgetragen werden. Lesen Sie hierzu die individuellen Gebrauchsanweisungen. Grundsätzlich muss der Lack innerhalb einer kurzen Zeit nach der Grundierung aufgetragen werden.

9. Lackierung

Nachdem die Grundierung getrocknet ist, kann nun der neue Lack aufgetragen werden. Für das Auftragen des Lackes gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es kann entweder eine Sprühflasche oder eine Lackierpistole genutzt werden. Wer sich für eine Lackierpistole entscheidet, muss diese zunächst richtig einstellen. Ebenso wichtig wie die Einstellung der Lackierpistole ist die richtige Verdünnung. Hierzu sind unbedingt die Herstellerangaben zu beachten.

Beim Auftragen der Farbe sollten Sie darauf achten, langsam und in einem gleichmäßigen Abstand zu sprühen.

Während der Lack trocknet, sollte Staub etc. vermieden werden, der sich auf dem Auto absetzen kann. Das komplette Trocknen kann je nach Lack bis zu 7 Tage dauern.

Nachdem der Lack getrocknet ist, schleifen Sie das fertig lackierte Auto noch einmal mit sehr feinem Papier (1200er oder 1500er) ab, damit die Oberfläche eben und gleichmäßig ist. Für ein perfektes Ergebnis säubern Sie das Auto von den Schleifrückständen und lassen Sie es anschließend trocknen.

Wer noch mehr Glanz erzeugen möchte, kann das durch Polieren des Lackes erreichen.

1 Kommentar
  1. Antworten
    Alexander Baumert 10. Juli 2020 at 14:19

    Sehr cooler Beitrag,
    das einzige was mir noch fehlt ist der Schritt des Klarlacks, bzw. eine genauere Ausführung des 9. Schritts.
    Wie viele (Basis-)Lackschichten werden empfohlen?
    Muss ich vor dem Klarlack nochmal zwischenschleifen? Wird nur eine Schicht Klarlack aufgetragen?

    Das sind die Fragen, die ich mir noch stelle.

    Mit freundlichen Grüßen
    Alexander Baumert

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